Das kleine Wiesenstück

Träumen Sie von einer bunten Wildblumenwiese im Garten? Aber der Garten ist zu klein, und außerdem brauchen Sie Platz für den Liegestuhl, zum Grillen oder für die Sandkiste der Kinder? Eine ganz einfache Lösung ist eine Miniwiese, die nur wenige Quadratmeter groß ist.

Wenn dort einheimische Wildpflanzen einen Platz finden, trägt auch so ein kleines Stück schon zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Außerdem ist es spannend zu beobachten, wie sich das Wiesenstück im Lauf der Zeit verändert, welche Pflanzen dort nur ein kurzes einjähriges Gastspiel geben und welche Pflanzen sich etablieren.

 

Der Weg zur Wiese

Miniwiese mit Wegwarte und Ampfer

Im Prinzip ist die Anlage recht einfach: das ausgewählte Stück Rasen nicht mehr regelmäßig mähen. Das Stück sollte möglichst sonnig liegen, und nicht betreten werden, also außerhalb der Laufwege sein.

Am besten mähen Sie in den ersten Jahren zweimal, Mitte bis Ende Juni und im Herbst. Nicht mit dem Mähgut mulchen, denn wahrscheinlich ist der Boden zu nährstoffreich für eine Blumenwiese. Durch die regelmäßige Entfernung der abgeschnittenen Pflanzen wird der Boden abgemagert. Es kann aber sinnvoll sein, das Mähgut ein paar Tage auf dem Wiesenstück liegen zu lassen, damit Insekten abwandern können und Samen abfallen. Später reicht wahrscheinlich ein einmaliger Schnitt im Herbst.

Auf diese Art entsteht ein Wiesenstück ähnlich wie auf dem Foto, mit den vorher im Rasen und in der Nachbarschaft vorhandenen Wildkräutern und Gräsern. Der Ampfer in dieser Miniwiese ist übrigens Futterpflanze für verschiedene Feuerfalter-Arten. Die Wegwarte hat nicht nur hübsche blaue Blüten für Bienen und Schwebfliegen, an ihr können die Raupen von 6 Nachtfalter-Arten vorkommen.

Falls Sie einen gepflegten englischen Rasen haben, müssen Sie stärker eingreifen und zumindest partiell den Rasen entfernen, am einfachsten durch Ausstechen der Grassoden. Da im Boden wahrscheinlich nur noch wenige Samen von Wildpflanzen sind, sät man dann Wildblumen und -gräser aus.

 

Copyright © Ulrike Grossmann