Kornelkirsche

Blüten der Kornelkirsche

Cornus mas

Sie freuen sich im zeitigen Frühjahr über alles, was blüht? Forsythien hat jeder, und außerdem sind die Ihnen zu knallig? Sie naschen gerne? Sie bevorzugen pflegeleichte Pflanzen? Sie möchten etwas für die Wildbienen tun? Sie haben nur Platz für einen Strauch oder einen kleinen Baum? Pflanzen Sie eine Kornelkirsche!

Kornelkirschen sind keine Kirschen, sie gehören zu den Hartriegeln. Ihre dunkelroten Früchte sehen Kirschen ähnlich, daher der Name. Wie Kirschen haben die Früchte einen einzelnen Kern. Es sind anspruchslose, langsam wachsende, schnittverträgliche Gehölze, die als Strauch oder als kleiner Baum gezogen werden können. Wenn sie nicht zurück geschnitten werden, erreichen sie eine Höhe von 3-4 m, alte Exemplare bis 8 m.

Sie blühen sehr zeitig im Frühjahr, meistens im März bis April, in Regionen mit milden Wintern auch schon ab Ende Februar. Die filigranen Blüten sind gelb, aber nicht so plastikgelb-knallig wie die von Forsythien, und erscheinen vor den Blättern. Sie sind eine gute Bieneweide. Früchte gibt es nur, wenn in der Nähe eine weitere Kornelkirsche einer anderen Sorte wächst, da sie nicht selbstfruchtbar sind.

Sorten

Größenvergleich - links wilde Kornelkirsche, rechts Kasanlak

Kornelkirschen sind schon lange Kulturpflanzen, dementsprechend gibt es viele verschiedene Sorten. Da in den letzten Jahren das Interesse an Wildobst zunimmt, ist das Angebot in den Baumschulen vielfältiger geworden. Es gibt Zierformen mit buntem Laub, Zwergwuchs, besonders schmalen Wuchs, üppigerer Blüte, und Kultursorten mit größeren Früchten und einem höheren Zuckergehalt.

Die Früchte von wilden Kornelkirschen wiegen nur zwei Gramm. Kultursorten haben deutlich größere Früchte. Besonders große Früchte haben Jolico (6,5 g) und Kasanlak (7-9 g). Die Fruchtsorten werden veredelt angeboten und wachsen als Spindel. Für eine formale Schnitthecke sind sie nicht so gut geeignet, da pflanzt man besser die Wildform.

 

Verwendung der Früchte

Früchte der Kornelkirsche

Kornelkirschen reifen je nach Sorte im August-September und können roh genascht werden, aber natürlich auch zu Marmelade oder Kompott und ähnlichem verarbeitet werden. Ihr volles Aroma erreichen sie erst, wenn sie sehr reif sind und abfallen. Unreif sind sie sehr sauer und herb. Natürlich schmecken sie auch Amsel und Co, daher kann es sein, dass Sie nicht besonders viele Früchte ernten können.

Das Entsteinen ist etwas mühsam. Bewährt hat es sich, die Früchte weich zu kochen und dann durch ein Sieb oder die Flotte Lotte zu passieren. Allerdings können sich die Kerne in der Flotten Lotte verkeilen. Eine andere Möglichkeit ist es, mit dem Dampfentsafter Saft für Gelee oder Sirup zu gewinnen.

Unreife noch grüne bis hellrote Früchte können (mit Kernen) als Falsche Oliven in Essig eingelegt werden.

Copyright © Ulrike Grossmann