Wasserstellen

Badeparadies für Sperlinge

Nicht nur für Vögel

Eine ganz einfache Maßnahme ist das Einrichten einer kleinen Tränke im Garten, denn dafür braucht man nicht mehr als eine flache Schale mit Wasser. Wenn sie am Boden steht, trinken dort auch vierfüßige Gartenbewohner, wie z.B. die Igel. Auch Insekten wie z.B. Bienen wissen eine gute Wasserversorgung an trockenen Tagen zu schätzen. An einer Tränke kann man sehr gut die Tiere seines Gartens beobachten, insbesondere die Vögel.

Amseln im Bade

Besondere Badefans sind Amseln. Sie baden häufig und lange, mit großem Geplantsche und sind dabei wenig scheu. Manchmal kann man kleine Dramen beobachten:

An einem warmen Sommerabend habe ich vom Liegestuhl aus einen Amselmann gesehen, der am Rand vom Becken gelandet ist. Kaum ist er im Wasser und fängt an zu plantschen, kommt ein zweiter Amselmann angeflogen und scheucht ihn aus dem Becken. Dann badet er ausgiebig, taucht kurz ein, schaufelt sich immer wieder Wasser mit den Flügeln über den Rücken. Währenddessen sitzt der erste Amselmann neben dem Becken, schaut ihm frustriert zu und "badet im Trocknen", beugt sich vor, schaufelt mit den Flügel imaginäres Wasser über sich rüber, schüttelt sich. Schließlich kommt der badende Amselmann aus dem Becken, schüttelt das Wasser ab und verjagt mit lautem Gekecker den armen Trockenbader. Daß ich nur wenige Meter entfernt war, hat die beiden nicht gestört.

 

Darauf sollten Sie achten

Ein einfacher Blumenuntersetzer genügt
Starentrupp beim Baden

Die Schale sollte leicht zu reinigen sein, denn Vögel sind leider nicht sehr reinlich. Bei einem gut besuchten Vogelbad sollten Sie das Wasser täglich wechseln und die Schale säubern. Die kleine Wassermenge in der Schale erwärmt sich schnell und Bakterien (Salmonellen!) und andere Krankheitserreger vermehren sich. Zum Säubern haben sich langstielige Geschirr- oder auch Klobürsten bewährt. Man kann auch 2 Schalen im Wechsel benutzen, die abwechselnd einen Tag trocken in der Sonne stehen. Krankheitserreger wie Trichomonaden und zumindest ein großer Teil der Viren überstehen das nicht.

Im Sommer 2009 starben durch den einzelligen Parasiten Trichomonas gallinae zahlreiche Grünfinken und auch andere Vogelarten. Infiziert hatten sie sich an Futterplätzen und Vogeltränken. Insgesamt starben an dieser Krankheit wahrscheinlich rund 80.000 Grünfinken. Auf Menschen ist diese Krankheit nicht übertragbar. Aber da ein Vogelbecken mit Salmonellen verunreinigt sein kann, sollten Sie sich nach jedem Hantieren damit gründlich die Hände waschen.

Vögel bevorzugen Wasserbecken, die in der Nähe Sträucher oder Bäume haben, von denen aus sie vorm Baden überblicken können, ob irgendwo ein Feind lauert. Hinterher sitzen sie gerne erhöht, während ihr Gefieder trocknet. Dichte Gebüsche, hinter denen Katzen lauern könnten, sollten nicht in unmittelbarer Nähe sein.

Und im Winter?

Manche haben Bedenken, ob man Vögeln im Winter mit einer Tränke schaden könnte, ein nasses Gefieder sei bei Kälte doch schädlich. Ich vertraue darauf, daß ein wildlebender Vogel weiß, wann er ein Bad braucht. Wasser zum Trinken benötigen Vögel und andere Tiere auf alle Fälle auch im Winter und bei Frost ist das schwer zu finden.

Auch im Winter sollte man das Wasser regelmäßig wechseln. Das Einfrieren kann man verzögern, wenn man leicht lauwarmes Wasser nimmt.

Man muß übrigens keine teure Schale kaufen, ein Blumenuntersetzer oder eine alte Bratpfanne tun es auch. Wenn das Wasser tiefer als 5 cm sein sollte, ist ein flacher Stein als Ausstiegshilfe für kleine Vögel sinnvoll. Die Schale sollte innen nicht zu glatt sein, Ihre gefiederten Gäste sollen darin schließlich nicht ausrutschen.

 

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